Der Einsatz gegen die Christenverfolgung weltweit muss zur höchsten Priorität deutscher Außenpolitik gehören
Evangelische Allianz dankt Open Doors für die Forschungsarbeit
„Wir danken Open Doors für die immense Forschungsarbeit weltweit, die unter oft sehr schwierigen Bedingungen Fakten erhebt und bewertet. Fakten und Statistiken sind aber unverzichtbar für eine gute Grundlage des Handels“, betonte Ekkehart Vetter, der Erste Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, anlässlich der Veröffentlichung des Weltverfolgungsindex 2018 durch „Open Doors“. Mit dem neuen Weltverfolgungsindex 2018 macht Open Doors auf die zunehmend bedrohliche und dramatische Lage von Christen in den 50 Ländern aufmerksam, in denen sie aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt werden. Seit 1955 setzt sich das mit der Deutschen Evangelischen Allianz verbundene christliche Hilfswerk mit umfangreichen Hilfsprojekten für verfolgte Christen aller Konfessionen ein, heute in über 60 Ländern. Mehr als 600 Millionen Christen leben demzufolge in Ländern mit starker Verfolgung. In den Ländern des Weltverfolgungsindex leben etwa 4,8 Milliarden Menschen, von denen sich mehr als 600 Millionen zum christlichen Glauben bekennen. Davon sind über 200 Millionen einem hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt. Die Liste der Ländern mit der nach dem Weltverfolgungsindex stärksten Christenverfolgung wird seit vielen Jahren von Nordkorea angeführt. Dem folgen neun Ländern aus dem Bereich islamischer Länder – Afghanistan, Somalia, Sudan, Pakistan, Eritrea, Libyen, Irak, Jemen, Iran. „Dort treiben Islamisten die Radikalisierung größerer Bevölkerungsteile voran und stürzen ganze Länder in Krieg und Chaos“, so Open Doors. „Es ist katastrophal, dass Verfolgung nicht auf Einzelfälle beschränkt ist, sondern Massen von Menschen und ganze Gesellschaften erfasst und um der Konzentration willen hierfür sogar eine Rankingliste nötig ist, so als ginge es um einen Wettbewerb“, kommentierte Hartmut Steeb, der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, der auch den allianzeigenen Arbeitskreis „Religionsfreiheit – Menschenrechte – Verfolgte Christen“ leitet. Steeb forderte, dass die Veröffentlichung in mindestens vier Richtungen Aktivitäten hervorbringen müsse:
„1. Christen müssen das Gebet für die verfolgten Glaubensgeschwister verstärken. Wir veröffentlichen dazu täglich ein neues Gebetsanliegen, eine neue Gebetsbitte. Die Verfolgung findet leider täglich statt. Dann sollten wir als Christen in der Freiheit auch täglich diese vor Gott tragen.
2. Kirchen und Gemeinden müssen dem Gebet für Verfolgte und dem Einsatz für Verfolgte eine höhere Gewichtung geben. Es reicht nicht, nur einmal im Jahr in einem Gottesdienst auch dieser unsäglichen Katastrophe zu gedenken.
3. Die Außenpolitik Deutschlands muss das Thema Religionsfreiheit zum Hauptthema in den politischen Kontakten machen. Verfolgung von Christen ist eine nicht hinnehmbare Menschenrechtsverletzung, die thematisiert werden muss, auch im Bereich zwischenstaatlicher Hilfen.
4. Wir brauchen einen Abschiebestopp für christliche Flüchtlinge in Staaten, die Christen verfolgen. Der Weltverfolgungsindex muss deshalb auf den Tisch aller mit Ausländerfragen befassten Behörden und ihrer Beamten, Staatsanwälte und Richter.“
Der Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz in Berlin, Uwe Heimowski, ergänzte die politische Forderung der Deutschen Evangelischen Allianz: „Damit diese Ziele auch umgesetzt werden können, fordern wir die Einsetzung eines Beauftragen für Religionsfreiheit in der nächsten Bundesregierung.“