Donnerstag, 9. November 2023

Trotz Ohnmacht sprachfähig

 

Liebe Freunde der Evangelischen Allianz,
 
Trotz Ohnmacht sprachfähig bleiben
 
Viele viele Stimmen haben den mehr als grausamen Überfall der HAMAS auf Israel am 7. Oktober zu Recht als Zivilisationsbruch bezeichnet, der zahllose Opfer gekostet hat und noch kosten wird und durch nichts zu rechtfertigen ist. Und es ist ein weltweiter Deutungswettbewerb darüber entstanden, dessen Spanne von mehr als eindeutiger Verurteilung der HAMAS bis hin zur rechtfertigenden Legitimierung dieses "Befreiungskrieges der Palästinenser" geht. Beides, Zivilisationsbruch und Deutungswettbewerb führen bei vielen Menschen zu überwältigenden Ohnmachtsgefühlen und Sprachlosigkeit. Und es scheint schier unmöglich zu sein, die richtige Balance zwischen Wissen über die Ereignisse und Meinung zu den Ereignissen zu finden. Vor dieser Herausforderung stehen eben weltweit auch Christen. Und so ist die Versuchung groß, in die Falle des "es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von allen" zu tappen und zu schweigen, weil auch das Ringen um die richtigen Worte sprachlos machen kann.
 
Wenn wir Christen aber den Auftrag Botschafter der Versöhnung zu sein (2. Kor. 5, 20) ernst nehmen, dann können und dürfen wir aber nicht schweigen. Dabei nehmen wir wahr, dass es auch bei Christen unterschiedliche Perspektiven und Meinungen zu dem aktuellen Krieg in und um Israel gibt. Wohlwissend, dass niemand von uns im Besitz der allumfassenden Wahrheit über diesen Krieg ist, weil wir alle unsere Meinungen nur auf dem Hintergrund unserer Berührungspunkte mit Wirklichkeit bilden können, wollen wir doch unterschiedliche Meinungen zu Gehör bringen, in der Hoffnung, dass sie zu einer horizont-erweiternden und differenzierten Meinungsbildung und Sprachfähigkeit beitragen. Es ist gut, wenn wir uns bei der Würdigung der unterschiedlichen Meinungen auf die Gemeinsamkeiten fokussieren. Die große Gemeinsamkeit ist die Solidarität und das Mit-Leiden mit ALLEN unschuldigen Opfern dieses Krieges. Wir ermutigen alle Leser und Leserinnen dazu, in einer versöhnten Grundhaltung die Spannung unterschiedlicher Meinung anzunehmen und auf den "Wer-hat-Recht-Wettbewerb" zu verzichten. Auch wir teilen im Detail nicht alle Positionen der hier veröffentlichten Meinungen. Wir halten sie aber für wert, zu Gehör gebracht zu werden.

Eines eint uns allerdings sehr wohl: Die Sorge bezüglich des immer mehr hervorbrechenden Antisemitismus', auch in unserem Land; da dürfen wir auch persönlich nicht nur nicht schweigen, sondern müssen deutlich Stellung beziehen.
 
Eberhard Jung  (Vorsitzender des AK Frieden & Versöhnung) 
Frank Heinrich  (Vorstand EAD)
 
 
 

© AdobeStock

 
 
 
 
Eine Stimme aus dem AK Politik
Lisa Walter zur aktuellen Lage
 
Die derzeitige Situation ist nur schwer zu ertragen. Wirklich ertragen will sie auch keiner, jeder will handeln. Den Mund aufmachen, was Sinnvolles sagen, den Krieg, die Spaltung, den Hass stoppen. Und dann folgt bei vielen doch wieder nur schweigen und nachdenken, denn die Sorge ist zu groß, durch ein falsches Wort Öl ins Feuer zu gießen. Als Christen ist unsere Aufgabe und Verantwortung, uns kontinuierlich von der Liebe Gottes erfüllen zu lassen, um uns vor jeglichem Hass in unserem Herzen zu schützen. Es ist unabdingbar, dass wir – die nicht persönlich von Gewalt betroffen sind - alles dafür tun, liebevoll und besonnen im Umgang miteinander zu bleiben. Auch ist es wichtig, dass wir als Christen keinerlei Unterstützung für Hass und spaltende Strömungen, die unser Land betreffen, leisten und alles tun, um politische Instabilität zu vermeiden. In diesem Zusammenhang sind wir aufgefordert, uns für unsere Politik und unsere Politiker einzusetzen, sei es durch Gebete für gute Entscheidungen oder praktische Unterstützung.
 
 

privat

 
 
 
 
Israel im Krieg
Aufruf von CSI
 
Folgende Anfrage von "Christen an der Seite Israels" (CSI) hat uns in den letzten Tagen erreicht und wir möchten Pastoren und Gemeinden die Chance geben, für sich zu prüfen, ob sie sich diesem Aufruf von CSI anschließen möchten. CSI ist eines der Werke im Netzwerk der EAD und fördert Sozialprojekte in Israel, setzt sich für gute deutsch-israelische Beziehungen und gegen Antisemitismus ein und bringt Israelfreunde zusammen - mit Herz & Hand an der Seite Israels und des jüdischen Volkes. Hier der Brief an Pastoren mit der Bitte um Unterzeichnung: welche zum Israel Summit Berlin dem Israelischen Botschafter und weiteren Vertretern der Politik vorgelegt werden soll.
 
 

 
 
 
 
Hearing from the Church: A Middle East Voice on Israel and Gaza
Stellungnahme des "MENA-PRN"
 
Auch die Evangelische Allianz weltweit - sowohl in der Region rund um Israel, als auch in Staaten Afrikas - hat sich im Rahmen des "Middle East North Africa Peace and Reconciliation Network (MENA PRN)" zu Wort gemeldet. Darin sind interessante und nachdenkenswerte Aspekte enthalten. Wir bitten um Entschuldigung, dass uns hier nur die engl. Version vorliegt: "The Peace and Reconciliation Network believes that addressing the issues related to peacebuilding anywhere requires listening carefully to the variety of voices in each context, particularly our sisters and brothers in Christ..."  Hier zum kompletten Beitrag
 
 

PRN

 
 
 
 
Vizekanzler & Minister Habeck zu Israel
 
Im einem YouTube-Video ein Statement von Vizekanzler und Minister Robert Habeck zur Einordnung und Differenzierung der Situation. Dieses Video wurden den letzten Tagen heftig diskutiert. Viele seiner Gedanken zu zu Israel & Antisemitismus sind uns sehr nah.
 
 

YouTube

 
 
 
 
Unsere Stimme aus Israel
EAD-Mitarbeiterin Norina Welteke berichtet aus Jerusalem
 
"Tel Aviv, 7. Oktober 2023, Shabbat, gegen 11 Uhr: Meine Freundin Harriet stürmt in unser Zimmer. Ich bin sofort wach, sehr verwirrt. „Steh auf und komm mit mir ins Treppenhaus!“ Keine Erklärung dazu. Keine Zeit für Flipflops oder das Handy mitnehmen, geschweige denn die Brille. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Im Treppenhaus treffen wir auf andere Mitbewohner. Ich höre ein lautes Donnern und erkenne schlagartig: Wir stehen unter Beschuss. Keine Zeit für Panik oder Erklärungen. Wir rennen runter in den Bunker. Zum Glück haben wir einen in unserem Haus. Wir warten vielleicht so zwanzig Minuten, dann können wir wieder hoch. Schnell wird klar, dass das hier die stärksten Angriffe auf Israel seit dem Krieg gegen die Hamas 2021 sind..." Kompletten Beitrag hier weiterlesen
 
 

Norina Welteke

 
 
 
 
Unterstützung und Gebet für Israel
Statement Schweizerische Evangelische Allianz
 
Die neu angefachte israelisch-palästinensische Auseinandersetzung infolge der entsetzlichen Terroranschläge der Hamas auf israelischem Gebiet macht sprach- und hilflos. Trotzdem können und sollen Christinnen und Christen etwas tun: beten. Deshalb rufen die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) u.a. die Kirchen zum gemeinsamen Gebet auf. Dazu haben sie Gebetsanliegen rund um den aktuellen Konflikt zusammengestellt. Mehr dazu hier
 
 

SEA

 
 
 
 
Gebet für Israel: Sonntags 20:23 Uhr
 
Viele Gebetsinitiativen sind entstanden. Herzliche Einladung zum EAD-Gebet online: Wir treffen uns jeden Sonntagabend, hören auf einen kurzen biblischen Impuls und wollen dann gemeinsam und in kleinen Gruppen miteinander beten: um Gottes Frieden in der Welt und die Situation in Israel.
 
 

 
 
 
 
Mögliche Gebetsschwerpunkte:
 
  • Innere Versöhnung der israelischen Bevölkerung
  • Dass die Verantwortlichen für den Terroranschlag, die sich im Ausland befinden, zur Rechenschaft gezogen werden
  • Dass Gott Lügen und Falschnachrichten im Konflikt aufdeckt und Seine Wahrheit offenbart
  • Dass Führungspersönlichkeiten öffentlich zum Gebet aufrufen, bzw. Gottesfurcht äußern
  • Dass Mitglieder der Hamas für ihre Taten Buße tun und vom Bösen umkehren
  • Sicherheit des Staates Israel an allen Grenzen, Festhalten an Friedensprozessen mit Ländern der Region
 
 

 
 
 
 
Arbeitskreis Israel - Judentum - Nahost
Jetzt helfen. Ihre Spende kommt an!
 
Hier eine weitere Möglichkeit, sich neben Gebet & Einstehen für Israel an der Linderung der Not zu beteiligen: Spendenprojekt: Hilfe für Israel (Projekt: Arbeitskreis Israe), Evangelische Allianz in Deutschland | Bank: Evangelische Bank eG | IBAN: DE87 5206 0410 0000 4168 00 | BIC: GENODEF1EK1 | Hier online spenden.
 
 

Christenverfolgung erreicht alarmierendes Ausmaß

 Pressemitteilung


Christenverfolgung erreicht 2023 alarmierendes Ausmaß
Weltweiter Gebetstag für verfolgte Christen am 12. November will darauf aufmerksam machen

Auch dieses Jahr fallen die Berichte der Verfolgung von Christen sehr bedrückend aus“, erklärt Frank Heinrich, Vorstand und Politischer Beauftragter am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung der Evangelischen Allianz in Deutschland.

Er höre immer wieder von Glaubensgeschwistern, die ihre Familie, ihr soziales Umfeld und sogar ihre Existenzgrundlage verlieren oder um ihr Leben fürchten müssen. Dieses Leid sei von einem beispielsweise in Deutschland aufgewachsenen Christen kaum vorstell- bzw. ertragbar, so Heinrich. Besonders alarmierend sei, dass ihn laufend neue Berichte von Menschenrechtsverletzungen erreichen, gerade auch aus wachsenden und lebendigen Gemeinden in jenen Ländern, in denen Christen systematisch verfolgt oder unterdrückt werden.

Deshalb wird Frank Heinrich am Sonntag, 12. November, zum Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen in Nürnberg auf einer Kundgebung für Religionsfreiheit sprechen. Start ist um 12:30 Uhr, Treffpunkt ist die Straße der Menschenrechte, Kornmarkt (90402 Nürnberg).

Zudem werden - in über 100 Ländern und auf allen Kontinenten - Christen und Gemeinden am Gebetstag für die verfolgten Christen in Gottesdiensten und privaten Treffen im Gebet einstehen. Schwerpunktländer für die gemeinsame Fürbitte 2023 sind Eritrea, Indien und Mosambik. Denn klar sei folgendes, so Heinrich: „Kein Mensch auf dieser Welt darf wegen seines Glaubens benachteiligt, verfolgt oder getötet werden. Darum werden wir speziell auch für unsere politisch Verantwortlichen beten und bitten sie, für Religionsfreiheit überall auf der Welt einzustehen. Wir sagen zudem ein deutliches ‚nein‘ zu jeder antisemitischen Äußerung oder Handlung in Deutschland. Wir beten für alle Verfolgten, insbesondere unsere Schwestern und Brüder, dass sie Gottes Hilfe und Befreiung erfahren! Ich danke allen von Herzen, die sich an diesem Tag mit den Anliegen der Christen in aller Welt eins machen und besonders jenen zur Seite stehen, die unser Gebet, unseren Zuspruch und unsere Unterstützung am stärksten nötig haben.

Weitere Infos zum Gebetstag für verfolgte Christen und konkrete Länderinformationen finden Sich auf der Seite: https://akref.ead.de/weltweiter-gebetstag-2023